Der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) führte den Begriff Osteopathie im Jahr 1874 ein.
Still glaubte an die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulierung und an sein Selbstheilungspotential.
Er arbeitete jahrelang mit großer Begeisterung an seiner ganzheitlichen Idee, den Körper bei der Wiederherstellung eines optimalen Gesundheitszustands zu unterstützen. Still befasste sich eingehend mit der Anatomie des Körpers und entwickelte daraus eine Methode, bei der er ausschließlich seine Hände als Werkzeug verwendete.
Seine Erfolge gaben ihm Recht. Schon 1892 wurde die erste Schule in Kirksville, Missouri gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangte die Osteopathie nach Europa und nahm ihren Weg über England, Frankreich und Belgien. In Deutschland findet sie seit den 1980er Jahren mehr und mehr Verbreitung.
Viele Schüler Stills und nachfolgende Osteopathen leisteten wichtige Beiträge zur Weiterentwicklung seiner Ideen, darunter Persönlichkeiten wie
– William Garner Sutherland (1873-1954), der die craniosakrale Osteopathie entwickelte,
– Viola Frymann (*1921), die die Osteopathie für Säuglinge und Kinder genau erarbeitet,
– Jean-Pierre Barral und Alain Croibier, die die viszerale Osteopathie, also die Behandlung der Organe hinzufügten.
Die Osteopathie ist auch heute noch in ständiger Weiterentwicklung, wobei die Grundgedanken dieselben geblieben sind.